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                Sind 
                  Sie in der Lage, eine wirtschaftlich optimierte CIP-Anlage auszuwählen? 
                 
               
              Die technische 
                Leitung einer Brauerei ist mit den Aufgaben der Betriebsführung 
                meist vollständig ausgelastet, so dass kaum Zeit bleibt, 
                sich mit seit Jahren bewährten und problemlos funktionierenden 
                Verfahren zu befassen. Dies trifft insbesondere auf die Verfahrensschritte 
                zu, die nicht zur unmittelbaren Brauereitechnologie gehören. 
                Da die CIP-Anlagen zum Produktionsbereich gehören, beschäftigen 
                sich Betriebsingenieure üblicherweise nicht mit den eingesetzten 
                Techniken.  
              Die nachfolgenden 
                Ausführungen sollen deshalb dem Praktiker helfen, für 
                seinen Einsatzzweck die richtige CIP-Anlage auszuwählen. 
                Üblicherweise findet eine Beratung durch  
                · Lieferanten von Chemikalien und durch 
                · CIP-Anlagenhersteller statt. 
                Man könnte vermuten, dass diese nur ein Ziel verfolgen, nämlich 
                entweder möglichst viel Reinigungsmittel oder möglichst 
                aufwendige CIP-Anlagen zu verkaufen. Dies ist jedoch heute sehr 
                häufig nicht mehr der Fall. Die Lieferanten haben gelernt 
                dem Kunden zuzuhören und wissen, wenn sie ernsthaft versuchen 
                seine Meinung zu ändern, ist die Chance sehr groß, 
                dass sie gar nichts verkaufen. Aus diesem Grunde werden sie üblicherweise 
                den Kunden in seiner vorgefassten Meinung bestärken, selbst 
                wenn sie ihrer eigenen Überzeugung entgegengerichtet sein 
                sollte.  
              Glücklicherweise 
                werden solche Entscheidungen selten im Nachhinein überprüft. 
                Leider denkt der Praktiker meist in der Vergangenheit, d.h. die 
                „neu“ beschriebenen Anforderungen beziehen sich auf 
                die selbst gemachten Erfahrungen oder die von Kollegen gehörten 
                Meinungen über ihre Erkenntnisse. Der Neubau einer CIP-Anlage 
                wird somit an dem gemessen, was vor mehr oder weniger langer Zeit 
                installiert wurde und häufig werden Anforderungen formuliert, 
                die die Beseitigung von Fehlern einer bestehenden Anlage beschreiben. 
              Das Bedarfsprofil 
                ist sehr einfach zusammengefasst: 
                · ein qualitativ hochwertiges Reinigungsergebnis 
                o optisch sauber 
                o mikrobiologisches Wachstum innerhalb der internen Grenzwerte 
                (z.B.: 0 Bierschädlinge in 180 ml Nachspülwasser)  
                · geringstmögliche Kosten  
                o Wasser und Abwasser 
                o Reinigungsmittel 
                o thermische Energie 
                o elektrische Energie 
                o Wartung 
                o Risiko 
                - Was passiert, wenn ein bestimmtes Teil der Anlage versagt? 
                o Kapitalkosten 
                - Investitionskosten der CIP-Anlage 
                - Reinigungszeit  
                · Personal 
                · Verzinsung der zu reinigenden Anlagen(teile) [in der 
                Zeit der Reinigung kann nicht produziert werden] 
              Hieraus ergeben 
                sich die grundsätzlichen Entscheidungen die beim Neubau einer 
                CIP-Anlage anstehen: 
              · zentrale 
                oder dezentrale Anlagen, wie viele Reinigungskreisläufe müssen 
                gleichzeitig in Betrieb sein 
                · verlorene Reinigung (Frischansatz CIP) oder Anlage mit 
                Stapeltanks 
                o wenn Stapeltanks, wie viele Tanks in welcher Größe, 
                für welche Medien 
                · Warm- oder Kaltreinigung, wenn Warmreinigung,  
                o welche Aufheizzeiten,  
                o Aufheizen im großen oder kleinen Kreislauf 
                · Sicherheitsaspekte: Doppelsitzventile, Leckagescheibenventile 
                 
              aber auch 
                Teilaspekte wie z.B.: 
                · notwendige Strömungsgeschwindigkeiten bei der Rohrleitungsreinigung 
                bzw. Volumenströme und Drücke bei der Tankreinigung 
                o Gestaltung der Spritzsysteme (Sprühkugel, Zielstrahlreiniger) 
                in Tanks 
                · Steuerung für reproduzierbare Ergebnisse, notwendige 
                Mess- und Kontrolleinrichtungen 
                o Kompensation verschiedener Leitungslängen 
                o CIP bei sich schnell ändernden Druck-/Durchflussbedingungen, 
                z.B. Flaschenfüller 
              Für eine 
                zentrale CIP-Anlage sprechen meist geringere Bau- und Installationskosten, 
                jedoch durch längere Rohrleitungen sind die Betriebskosten 
                meist höher, als bei dezentralen CIP-Anlagen. Die Versorgung 
                mit Reinigungsmittelkonzentraten gestaltet sich bei zentralen 
                Anlagen meist einfacher.  
              Die Anzahl 
                der Reinigungskreisläufe ist von der maschinellen Ausrüstung 
                und den gewählten Reinigungsverfahren abhängig. Es gibt 
                jedoch auch eine Minimalanforderung. Es hat sich bewährt, 
                folgende Betriebsteile zu trennen, um zu verhindern, dass sich 
                Kontaminationen in einem Betriebsteil auf den ganzen Betrieb ausweiten: 
                · Sudhaus 
                · Kaltwürze  
                · Unfiltriertes Bier 
                · Hefe 
                · Filtriertes Bier 
              Die Frage 
                nach einer Frischansatz CIP stellen sich viele Brauer nicht und 
                entscheiden sich prinzipiell für eine CIP-Anlage mit Stapeltanks. 
                Für einige Bereiche können jedoch die Vorteile einer 
                Frischansatz CIP entscheidend sein. Prinzipiell wird länger 
                und intensiver gereinigt als dies notwendig ist, da kein brauchbares 
                Meßsystem zur Verfügung steht, dass die ausreichende, 
                automatische Reinigung anzeigen könnte. So ist eine Zeitsteuerung 
                noch heute Stand der Technik. Bei einer CIP-Anlage mit Stapelbehältern 
                verändert sich die Zusammensetzung der Reinigungsflüssigkeit 
                üblicherweise erheblich. Durch Schmutzeintrag werden Tenside 
                und Additive neutralisiert, CO2 reagiert mit Natronlauge zu Soda. 
                Wenn man die Reinigungsflüssigkeiten niemals wechseln würde, 
                würde sich irgend wann ein Gleichgewicht einstellen, d.h. 
                die Verluste insbesondere durch Ausschübe und die damit verlorengegangene 
                Schmutzfracht, würden durch frische Reinigungsmittel ergänzt, 
                die dann im Mittel exakt die Schmutzfracht aufnehmen würde, 
                die vorher verlorengegangen war. Dies ist selbstverständlich 
                nur eine theoretische Betrachtung, denn auch in Reinigungsmitteln 
                können Mikroorganismen wachsen. Alleine aus diesem Grunde 
                müssen die Reinigungsmittellösungen regelmäßig 
                verworfen und die CIP-Anlagen danach gereinigt werden. CIP-Einrichtungen, 
                um die CIP-Anlage zu reinigen, gehören heute zu jeder neuen 
                CIP-Anlage dazu. Die Reinigungszeiten und Temperaturen sind nun 
                so einzustellen, dass bei der minimalen Reinigungswirkung der 
                Reinigungslösungen noch ein Reinigungsergebnis erzielt wird, 
                dass den Qualitätsvorgaben genügt. 
              Die zu stapelnden 
                Reinigungsmittelmengen werden üblicherweise sehr großzügig, 
                nach dem größten Reinigungs-Kreislauf festgelegt. Bei 
                der Frischansatz CIP-Anlage wird hingegen immer nur genau so viel 
                Reinigungsmittellösung hergestellt und ggf. erwärmt, 
                wie für den aktuellen Reinigungskreislauf benötigt wird. 
                Eine Anpassung der Reinigungsmittelkonzentration an die jeweilige 
                Reinigungsaufgabe ist möglich. Die Zwischen- und Nachspülmengen 
                können normalerweise kleiner, als bei der Stapel CIP-Anlage, 
                gewählt werden, da keine größeren Mengen an neutralisierten 
                Reinigungsmitteln und Additiven entfernt werden müssen. Der 
                Reinigungsprozess mit einer Frischansatz CIP-Anlage ist im hohen 
                Maße reproduzierbar. Nach jedem Reinigungsprozess werden 
                jedoch unverbrauchte Reinigungsmittel und auch Zwischen- und Nachspülwasser 
                direkt ins Abwasser gegeben. Bei sehr hohen Anforderungen an das 
                Reinigungsergebnis, z.B. im Hefe oder Filtratbierbereich kann 
                es alleine aus Qualitätsgründen richtig sein, sich für 
                eine Frischansatz CIP-Anlage zu entscheiden. Bei allen anderen 
                Bereichen ist es vornehmlich eine wirtschaftliche Betrachtung. 
                Hierbei sind zum einen die Auslastung der CIP-Anlage und der Zeitraum 
                bis zum Verwerfen der Reinigungslösungen und zum anderen 
                die Investitions-, Reinigungsmittel- und Energiekosten zu betrachten. 
                Üblicherweise benötigt die Stapel CIP-Anlage etwa 20 
                Reinigungszyklen pro Woche, um geringere Kosten als eine Frischansatz 
                CIP-Anlage zu verursachen. 
              Bei einer 
                Stapel CIP-Anlage sind die Größe und Anzahl der Tanks 
                zukunftsorientiert auszuwählen. Das Reinigen unter CO2-Atmosphäre 
                setzt sich auch im Unfiltratbereich weiter durch. Auf den Einsatz 
                von Desinfektionsmitteln wird häufig verzichtet, insbesondere 
                wenn die Anlagen unmittelbar nach der Reinigung wieder benutzt 
                werden. Wenn desinfiziert wird, dann wird das Desinfektionsmittel 
                bevorzugt frisch angesetzt und nicht gestapelt. Bei zentralen 
                CIP-Anlagen ist es meist möglich, schwach belastete Spülwässer, 
                z.B. aus dem Filtratbierbereich, zur Vorspülung im Unfiltratbierbereich 
                zu benutzen. 
              Wärme 
                unterstützt den Reinigungsvorgang erheblich. Rohrleitungsreinigungen 
                werden üblicherweise warm durchgeführt, obwohl durch 
                turbulente Strömung hier bereits eine mechanische Unterstützung 
                der Reinigung stattfindet. Tankreinigungen hingegen werden, außer 
                in den neuen Bundesländern, meist kalt durchgeführt. 
                Bei neuen CIP-Anlagen sollte erwogen werden, eine warme Tankreinigung 
                unter Gegendruck zu installieren. Bei einer automatischen Steuerung 
                und entsprechend installierter Sicherheitssoftware, ist die Betriebssicherheit 
                sehr hoch und die Gefahr einer Beschädigung der Tanks durch 
                Unterdruck zu vernachlässigen. Wärme ist, bezogen auf 
                den Reinigungseffekt, meist die preiswerteste Reinigungskomponente. 
                Wenn die Energieversorgung es zulässt, sollte der Wärmeübertrager 
                direkt im Reinigungsvorlauf installiert werden. Ein Aufheizen 
                im kleinen Kreislauf bietet nur den Vorteil einer kleineren thermischen 
                Spitze und die etwas geringeren Investitionskosten für die 
                Wärmeübertragerinstallation. Wenn die Stapeltanks immer 
                auf entsprechendem Vorlauftemperaturniveau gehalten werden, sind 
                die Wärmeverluste insgesamt höher.  
              Bei Rohrleitungsreinigungen 
                werden üblicherweise Strömungsgeschwindigkeiten von 
                mindestens 2 m/s vorgeschrieben. Turbulente Strömungen werden 
                in realen Systemen bereits deutlich unterhalb dieser Strömungsgeschwindigkeit 
                erreicht. Trotzdem macht es Sinn, Geschwindigkeiten von mindestens 
                1,6 m/s vorzusehen. Fremdkörper wie Schmutzpartikel können 
                sich bei niedrigeren Geschwindigkeiten in der Rohrleitung absetzen, 
                bei Geschwindigkeiten ab 1,6 m/s werden diese Stoffe mitgefördert. 
                Hohe Geschwindigkeiten bei der Rohrleitungsreinigung sind insbesondere 
                dann schwer zu realisieren, wenn für die Produktförderung 
                geringe Strömungsgeschwindigkeiten gewählt wurden. Es 
                gibt auch heute noch Brauereien, die z.B. für Filtratbier 
                Strömungsgeschwindigkeiten von unter 1 m/s vorschreiben und 
                Geschwindigkeiten bei der Reinigung von über 2 m/s fordern. 
                Hier werden dann extrem große CIP Vorlaufpumpen notwendig. 
                Bei richtig ausgeführten Rohrleitungssystemen, können 
                alle Produkte inkl. Maische, mit Geschwindigkeiten von mindestens 
                1,6 m/s gefördert werden. Hierdurch verringern sich Ausschubmengen, 
                Produktverluste und die Größe der CIP-Vorlaufpumpen. 
              Bei der Tankreinigung 
                ist zu beachten, dass der Einfluss der mechanischen Reinigungskomponente 
                meist vernachlässigbar gering ist. Mit Zielstrahlreinigern 
                ist es möglich, insbesondere im oberen Bereich der Tanks, 
                eine gewisse mechanische Reinigungswirkung zu erzielen, wirkliche 
                Vorteile haben Zielstrahlreiniger hauptsächlich bei der Reinigung 
                relativ kleiner Tanks und Behälter, wo sie die Reinigungszeit 
                durch eine mechanische Reinigung der gesamten Behälteroberfläche, 
                verkürzen können. Bei großen Tanks ist es wichtig, 
                dass die Vorlaufmenge groß genug ist, um die gesamte Tankinnenwand 
                zu spülen. Düsen und Sprühkugeln sollten so gewählt 
                werden, dass die gesamte Spülmenge über die Tankwandung 
                läuft. Bei liegenden Tanks oder bei der Auswahl eines zu 
                großen Sprühkreises kann es vorkommen, dass ein großer 
                Teil der Spülmenge ungenutzt direkt in den Rücklauf 
                gelangt. 
              Bei zu hohem 
                Druck vernebeln Sprühkugeln das Reinigungsmittel und die 
                Reinigungswirkung ist unzureichend. Bei zu geringem Druck erreicht 
                ein großer Teil des Reinigungsmittels möglicherweise 
                nicht die Tankwandung. Für eine Tankreinigung, insbesondere 
                auch um verschieden lange Vorlaufleitungen und die damit verbundenen 
                Druckverluste auszugleichen, empfiehlt es sich, über eine 
                Drehzahlregelung der Vorlaufpumpe, den Volumenstrom konstant zu 
                halten. 
              Wenn Anlagenteile, 
                wie z.B. Flaschenfüller gereinigt werden sollen, die intern 
                verschiedene Wege, mit unterschiedlichen Querschnitten und damit 
                verbundenen, unterschiedlichen Druckverlusten schalten, ist eine 
                Volumenstromregelung über eine Drehzahlregelung der Vorlaufpumpe 
                nicht praktikabel. Eine aufwendige Kommunikation zwischen CIP-Anlage 
                und z.B. Füller ist jedoch nicht nötig. Zwischen CIP 
                Vor- und Rücklauf wird hier einfach ein Regelventil installiert. 
                Um einen konstanten Vordruck am z.B. Füllereinlauf zu erhalten 
                wird während der Erstinbetriebnahme der maximale Volumenstrom 
                ermittelt. Bei geschlossenem Regelventil und beim maximalen Durchfluss 
                ergibt sich ein Stellwert für die Drehzahl der Vorlaufpumpe. 
                Die Vorlaufpumpe wird auf diesen Stellwert fest eingestellt. Das 
                Regelventil regelt nun auf konstanten Durchfluss, d.h. wenn z.B. 
                der Füller andere Wege schaltet und der Druckverlust zu nimmt, 
                wird ein Teil der Reinigungsmenge am Füller vorbei gefahren. 
                Da die Drehzahl und der Volumenstrom der Pumpe jedoch konstant 
                sind, ist auch der Druck im Füllereinlauf konstant. Durch 
                konstante Verhältnisse im Wärmeübertrager kann 
                auch die Vorlauftemperatur problemlos konstant gehalten werden. 
              Es ist sicherlich 
                für viele überraschend, dass auch heute noch Diskussionen 
                über Sicherheitsaspekte geführt werden. Wenn heute noch 
                jemand CIP-Anlagen betreibt, bei denen eine Absicherung der verschiedenen 
                Medien untereinander durch geeignete Ventiltechnik nicht gewährleistet 
                ist und wenn dadurch mit Reinigungs- oder Desinfektionsmittel 
                kontaminiertes Produkt zum Konsumenten gelangt, hat der Betreiber 
                zweifellos grob fahrlässig gehandelt und ist persönlich 
                hierfür zur Verantwortung zu ziehen. 
              Es 
                ist häufig erschreckend, dass Sicherheitsaspekte nicht berücksichtigt 
                oder aber als „unnötige Kosten verursachend“, 
                dem Rotstift zum Opfer fallen. Was ist bei einer weitgehenden 
                Austauschbarkeit der Produkte wichtiger, als das Markenimage zu 
                schützen? 
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