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                Projekt 
                  erfolgreich abgeschlossen? 
                Unterschiedliche 
                  Erwartungen von Anlagenbauer und Kunde führen zu Spannungen 
                  und Planungsfehlern  
               
              Bei einer 
                Besprechung über ein neues Vorhaben mit dem zwei Abteilungen 
                zu tun hatten, kam es in der ersten großen Besprechung, 
                an der auch ein Berater teilnahm, zu einem ziemlichen durcheinander. 
                Um der anderen Abteilung einen Nadelstich zu verpassen, sagte 
                der eine Abteilungsleiter: „Wenn wir eine Planung beginnen, 
                dann machen wir erste einmal einen Plan“, woraufhin der 
                andere Abteilungsleiter konterte: „Wenn wir eine Planung 
                beginnen, dann haben wir einen Plan.“ 
              Viele Projekte 
                werden nach politischen Regeln begonnen: Keiner kennt das Ziel 
                aber alle laufen mit. 
              Es ist erschreckend 
                mit welch wagen Vorstellungen Projekte begonnen und häufig 
                sogar abgeschlossen werden. Überraschend hierbei ist, dass 
                die hierbei unvermeidlichen Unstimmigkeiten häufig in monatelangen 
                Grabenkriegen aber sehr selten durch externe Streitschlichter 
                (inkl. der ordentlichen Gerichte) zum Ende geführt werden. 
              Eine Hauptschwierigkeit 
                ist, dass der Kunde anders denkt und andere Bedürfnisse hat 
                als der Lieferant. Der Lieferant muss seinen Angebots- bzw. Lieferumfang 
                so spezifizieren, dass er ihn kalkulieren und planen kann, er 
                denkt in Bauteilen und in Arbeitskraft, die er in Euro und Cent 
                umsetzen kann. 
              Der Kunde 
                hingegen denkt in Funktionen. Sehr häufig ist die Vorstellung 
                von diesen Funktionen sehr nebulös; denn Kunden denken selten 
                in aktuellen Technologien noch kennen sie die Möglichkeiten 
                von Wissenschaft und Technik. Die meisten Kunden kennen die Maschine, 
                mit der sie heute die gewünschte Funktion erreichen. Sie 
                kennen die Stärken und die Schwachpunkte diese Maschine und 
                glauben, dass sie eine Maschine wünschen, die alle Möglichkeiten 
                und Stärken der vorhandenen Maschine aber nicht deren Schwachpunkte 
                aufweist. 
              Vor 
                einigen Jahrzehnten entwickelte Ford ein Auto streng nach den 
                Wünschen der Kunden, heraus kam der Ford Pinto  ein 
                nicht sonderlich erfolgreiches Fahrzeug, da es bei seiner Vorstellung 
                eigentlich längst veraltet war. 
              Nun sind die 
                Vorstellungen von Industrie-Produktionsanlagen nicht unbedingt 
                mit denen eines Konsumproduktes wie einem Auto vergleichbar. Trotzdem 
                gibt es Parallelen, da die Käufer von Industrieanlagen meistens 
                weit häufiger Konsumprodukte einkaufen, haben sie hier die 
                größere Erfahrung. Häufig werden Anforderungen 
                von Industrieprodukten mit Anforderungen, die von Konsumprodukten 
                her bekannt sind, vermischt.  
              Die meisten 
                Verkäufer versuchen den Kunden nicht zu enttäuschen. 
                Falls der Kunde etwas verlangt, was man nicht liefern kann oder 
                will, wird er fast wie ein Kind behandelt, das sich etwas unmögliches 
                zu Weihnachten wünscht. Je nachdem was und wie intensiv ein 
                Kunde etwas wünscht, geben Sie den Wünschen nach, wobei 
                sie immer bemüht sind, nicht offen zu lügen oder etwas 
                unmögliches zu versprechen. Sie hören sich z.B. die 
                Wünsche an und nicken regelmäßig. Der Kunde interpretiert 
                dies als Zustimmung, der Verkäufer jedoch will nur zu erkennen 
                geben, das er sein gegenüber verstanden hat. Zustimmende 
                Äußerungen, wie etwa dass bestimmte Funktionen die 
                Produktion positiv beeinflussen würden, könnte der Kunde 
                als indirekte Rede einer nicht anwesenden Person auffassen, der 
                Verkäufer jedoch als reine Fiktion meinen, so dass es wünschenswert 
                wäre, wenn so etwas technisch möglich oder unter den 
                gegebenen Bedingungen realisierbar wäre. 
              Die Gelegenheiten 
                nicht das zu verstehen, was der andere glaubt gesagt zu haben, 
                sind bei den meisten Verkaufsgesprächen zahlreich vorhanden. 
                 
              Aus diesen 
                Verkaufsgesprächen entsteht üblicherweise ein Angebot 
                in dem nun nicht Funktionen sondern Bauteile aufgelistet werden. 
                Auf Nachfrage oder bei einer Präsentation wird dem Kunden 
                erklärt, wie die genannten Bauteile zusammenarbeiten, um 
                die gewünschten Funktionen sicherzustellen.  
              Wenn es nun 
                zu einer Bestellung kommt, wird das Angebot mit den Änderungen 
                der Abschlussverhandlung üblicherweise zur Auftragsbestätigung 
                umbenannt. 
              Der Projektleiter 
                des Lieferanten der den Auftrag abwickeln soll, wird nun genau 
                das liefern, was in der Auftragsbestätigung aufgeführt 
                ist. Falls er einen technischen Spielraum zwischen der dem Kunden 
                nicht bekannten Vorkalkulation und der Auftragsbestätigung 
                hat, wird er insbesondere wenn der Endpreis hart verhandelt wurde 
                versuchen diesen Spielraum auszunutzen, um Kosten einzusparen. 
                 
              Der erfahrene 
                Kunde hat dem Lieferanten mit der Bestellung seine häufig 
                mehrere hundert Seiten umfassenden Ausführungsvorschriften 
                übersandt. Diese sind selbstverständlich nicht spezifisch 
                für diesen Auftrag zusammengestellt worden und enthalten 
                Auszüge aus und Hinweise auf diverse Normen, von Trinkhalmen 
                über Kühlanlagen bis hin zur Sicherheit beim Betrieb 
                von Flurförderzeugen. 
              Häufig 
                kennt der Kunde den Inhalt dieser Ausführungsvorschriften 
                nicht im Detail. Er erwartet aber trotzdem, dass der Lieferant 
                diese bis zum letzten Punkt beachtet. Je umfangreicher diese Ausführungsvorschriften 
                sind, desto schwieriger wird es bei einem eventuellem Rechtsstreit 
                diese als verbindlich durchgesetzt zu bekommen. Sollten diese 
                Vorschriften von der Auftragsbestätigung abweichen, gilt 
                normalerweise die Auftragsbestätigung als individuell ausgehandelter 
                und formulierter Vertrag und die Ausführungsvorschriften 
                bleiben unberücksichtigt! 
              Die Bestellung 
                von Funktionen ist in Deutschland unüblich. Der Kunde und 
                der Lieferant befürchtet hierbei übervorteilt zu werden. 
                Der Kunde, weil er glaubt bei einer reinen Beschreibung von Funktionen 
                könnte der Lieferant ihm z.B. einen KIA Opirus statt eines 
                AUDI A8 liefern und der Lieferant, weil er glaubt, obwohl ein 
                KIA Opirus beschrieben und kalkuliert ist, wird der Kunde einen 
                AUDI A 8 erwarten. 
              Gibt es für 
                dieses Problem eine Lösung?  
              Manche Kunden 
                erstellen Pflichtenhefte oder Ausschreibungen. Insbesondere mit 
                der Erstellung von Ausschreibungen werden teilweise externe Berater 
                beauftragt.  
              Das Wissen 
                eines jeden Menschen ist begrenzt, Universitätsprofessoren 
                oder Berater bilden hier leider keine Ausnahme. Einkäufer 
                verlangen eine hieb- und stichfeste Spezifikation und eine Vergleichbarkeit 
                der Angebote. Vergleichbarkeit bedeutet übrigens nicht, dass 
                sie gleichwertig oder sogar technisch identisch sein müssen. 
                Techniker scheuen jedoch häufig davor zurück Unterschiede 
                in Angeboten zu bewerten und dies auch dem Einkäufer plausibel 
                mitzuteilen. Fragen, wie sich eventuelle Mehrkosten durch geringere 
                Betriebskosten amortisieren, bleiben deshalb ungestellt und unbeantwortet. 
                Ergonomie, Dokumentation oder Service werden nicht bewertet.  
              Die Vertriebskosten 
                inkl. der Angebotskosten sind bei den Anlagenbauern im Durchschnitt 
                mindestens 4mal höher als die erzielten Gewinne. Selbst bei 
                sehr kleinen Projekten werden häufig Angebote von 5 Lieferanten 
                eingeholt und es wird vom Lieferanten verlangt, dass er persönlich 
                erscheint, um sein Angebot zu erläutern. Es ist inzwischen 
                nicht ungewöhnlich, das die Angebotskosten sämtlicher 
                Anbieter eines Projektes zusammen höher sind, als die spätere 
                Auftragssumme. Obwohl Angebotskosten nicht in Rechnung gestellt 
                werden, fallen diese Kosten an und müssen wie alle anderen 
                Kosten letztendlich vom Kunden getragen werden. Da sehr häufig 
                der Anbieter mit dem niedrigsten Preis den Zuschlag erhält 
                und die Gewinnspanne meist keinen großen Spielraum zulässt, 
                müssen die Vertriebskosten bei der Erstellung des Angebotes 
                oder/und in der Auftragsabwicklung eingespart werden. Die Qualität 
                der Angebote ist deshalb oft unbefriedigend. „Ähnliche“ 
                Projekte werden häufig als Grundlage verwendet und nur notdürftig 
                angepasst. 
              Eigentlich 
                kann eine zuverlässige Kostenermittlung erst nach einer erfolgten 
                Detailplanung durchgeführt werden. Aus Kostengründen 
                verbietet es sich jedoch, dass der Lieferant in der Angebotsphase 
                eine Detailplanung durchführt. Dies ist eine Chance für 
                den Schnäppchenjäger, möglicherweise gerät 
                er an einen Lieferanten, der die unbekannten Details eines Projektes 
                zu niedrig einschätzt und die Anlage deshalb unterhalb der 
                tatsächlichen Fertigungskosten anbietet. Wenn der Lieferant 
                wohlhabend genug ist, bekommt der Kunde mehr geliefert als er 
                bezahlt andernfalls wird der Insolvenzverwalter des Lieferanten 
                möglicherweise nachverhandeln müssen, um die Anlage 
                fertig zu stellen. 
               
                 Verweigerung 
                der Abnahme wegen Kratzer 
              Da ein Ingenieurbüro 
                oder ein Berater ebenfalls Lieferant ist, ist es inzwischen üblich 
                auch diese nach dem scheinbar günstigsten Preis-Leistungsverhältnis 
                auszuwählen. Die Leistung eines externen Planungsbüros 
                im vorhinein zuverlässig zu bewerten ist jedoch nahezu unmöglich. 
                Vielen Kunden reicht als Referenz aus, dass ein Planungsbüro 
                ehemalige Mitarbeiter von bestimmten namhaften Anlagenbauern beschäftigt. 
                 
              Da diese Planung 
                direkt das Geld des Kunden gekostet hat, wird ihr wesentlich strikter 
                gefolgt, als der vermeintlich kostenfreien Planung eines Lieferanten. 
                Leider sind diese Planungen in sehr vielen Fällen äußerst 
                fehlerhaft. Zum niedrigstmöglichen Einkaufspreis wird man 
                vermutlich kaum die qualitativ hochwertigste Planung erhalten. 
              Somit muss 
                man zum Zeitpunkt der Anlagen-Bestellung eine gewisse Unsicherheit 
                in der Richtigkeit der Planungsdetails akzeptieren.  
              Um das damit 
                verbundene Risiko zu minimieren sollten die notwendigen Funktionen 
                möglichst frühzeitig und sehr sorgfältig definiert 
                werden. Hierbei kann die Hilfe eines qualifizierten Beraters äußerst 
                hilfreich sein. Diese sauber definierten Funktionen müssen 
                während der gesamten Projektdauer gepflegt und strikt beachtet 
                werden. Eine Änderung der Funktionen bedeutet eine Veränderung 
                des Projektes. Bauteile oder Bauteilqualitäten zu definieren 
                macht Sinn, um die Sparoptionen des Projektabwicklers zu reduzieren. 
                Nur bestimmte Hersteller von z.B. Pumpen oder Druckaufnehmern 
                zu nennen ist hingegen nicht zu empfehlen; denn häufig hat 
                ein Hersteller verschiedene Baureihen im Programm, die sich in 
                der Qualität und im Preis unterscheiden.  
              Das Fachwissen, 
                um z.B. einen optimalen Wärmeübertrager oder eine Pumpe 
                auszusuchen, ist immer seltener vorhanden. Teilweise werden von 
                Kunden physikalische Unmöglichkeiten gefordert und von Lieferanten 
                garantiert ohne das einer der beiden es während des Projektes 
                bemerkt und diese Unmöglichkeit erst durch ein ordentliches 
                Gericht festgestellt wird. 
              Wenn alles 
                so schrecklich ist, stehen wir dem denn hilflos gegenüber? 
                Ist die Katastrophe unvermeidlich? 
              Wenn man akzeptiert, 
                dass es ab einem bestimmten Umfang keine fehlerfreie Planung gibt, 
                dann sicherlich nicht.  
              Der, der eine 
                fehlerfreie Anlage nach dem Stand von Wissenschaft und Technik 
                bestellt und dies mit genau derselben Formulierung vom Lieferanten 
                bestätigt bekommt, benötigt nur genügend Ausdauer, 
                einen wohlhabenden Lieferanten und gute Rechtsanwälte. Der 
                Lieferant, der diesen Satz tatsächlich in seine Auftragsbestätigung 
                geschrieben hatte, hatte jedoch die bessere Strategie, da der 
                Kunde Insolvenz anmeldete, bevor dieser Fall von den Gerichten 
                entschieden wurde. 
              Das Ziel kann 
                demnach nur sein, möglichst viele und möglichst schwerwiegende 
                Fehler zu vermeiden. Eine saubere Grob-Planung im Vorfeld mit 
                einer Definition der wirklich notwendigen Funktionen verringert 
                das Risiko von Fehlern erheblich. Während der gesamten Projektabwicklungsphase 
                muss auch vom Kunden ein Projektleiter ernannt werden. Regelmäßige 
                Besprechungen während der Abwicklung helfen Fehler zu vermeiden 
                oder Erwartungen anzugleichen. Und wenn ein Berater hilft nur 
                einen einzigen Fehler zu vermeiden, ist sein Honorar meist vorzüglich 
                angelegt. 
              Es gibt zwei 
                besonders häufig vorkommende Fehlerursachen, die sich eigentlich 
                leicht vermeiden ließen. 
              In der ersten 
                Angebotsphase bieten die verschiedenen Lieferanten eine aus ihrer 
                Sicht erfolgsversprechende Technik an. Bei den ersten Gesprächen 
                zwischen Kunden und Lieferanten arbeitet der jeweilige Lieferant 
                die Vorteile seiner Technik heraus. Da er den Markt kennt, wird 
                er insbesondere die Punkte herausarbeiten, die sein Konkurrent 
                nicht, nicht zufriedenstellend oder nur mit erheblichem Aufwand 
                erfüllen kann. Da alle Lieferanten so oder so ähnlich 
                vorgehen, besteht die Gefahr, dass der Kunde diese „Vorteile“ 
                auf seine Wunschliste setzt und sie bei den anderen Lieferanten 
                entweder einfordert oder als Verhandlungs-Argument benutzt, um 
                den Preis zu reduzieren. Häufig werden Lieferanten genötigt 
                Funktionen, die ein Wettbewerber als Vorteil herausstellte, in 
                Ihre Anlagen zu integrieren, obwohl sie erhebliche Nachteile für 
                den späteren Betrieb haben. Diese häufig unsinnigen 
                Forderungen bleiben dann dauerhaft bestehen und werden tatsächlich 
                ausgeführt. So gibt es z.B. Kurzzeiterhitzer die Volumenströme 
                von 5 bis 25 m³/h verarbeiten können, Inline-Mixer die 
                Mischungsverhältnisse von 1+1 bis 1+100 realisieren oder 
                Abfüllanlagen, die 0,2 l Flaschen ebenso wie 3 l Flaschen 
                füllen können. Sie werden aber niemals oder nur bei 
                der Abnahme unter diesen Betriebsbedingungen arbeiten müssen. 
                Im günstigsten Falle hat man nur mehr gekauft, als man eigentlich 
                benötigte, meist verursacht der größere Funktionsumfang 
                aber auch höhere Betriebs- und Wartungskosten. 
              Der zweite 
                sehr häufig begangene Fehler ist es, die Spezifikation nicht 
                konsequent zu einem bestimmten Zeitpunkt einzufrieren. Jede noch 
                so sorgfältig geplante Anlage würde man beim nächsten 
                Male etwas anders ausführen, dies ist normal. Jeder, der 
                schon einmal ein Haus gebaut hat weiß, dass er beim nächsten 
                Male einiges anders machen würde, trotzdem lebt er glücklich 
                in und mit seinem Haus. Abgesehen davon, dass Änderungen 
                während einer Auftragsabwicklung immer Geld kosten, werden 
                sie von den Kunden häufig als Fehlerquelle unterschätzt. 
                Selbst wenn ein scheinbar vollkommen selbstständig zu betrachtendes 
                Detail geändert werden soll, kann es vorkommen, dass dies 
                zu schwerwiegenden Fehlern an anderer Stelle führt. Der Lieferant 
                sollte mit dem Kunden zusammen einen Termin festlegen, bis zu 
                dem noch Änderungen möglich sind. Nach diesem Zeitpunkt 
                dürfen nur noch Änderungen durchgeführt werden, 
                die zur Beseitigung offensichtlicher Fehler führen. Auch 
                wenn es dem Kunden schwer fallen sollte, muss er sich konsequent 
                an diese Vereinbarung halten. Wenn er ein neues Auto bestellt, 
                kann er bis zu einem bestimmten Zeitpunkt möglicherweise 
                noch die Farbe verändern. Auch wenn das Fahrzeug noch nicht 
                gefertigt wurde, ist es nach diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich 
                die Farbe umzubestellen. So wie die meisten Menschen diese Tatsache 
                akzeptieren, so muss man dies auch im Anlagenbau akzeptieren. 
                Lieferanten die im fortgeschrittenem Planungsstadium noch Änderungen 
                akzeptieren handeln ebenso fahrlässig wie Kunden, die versuchen 
                nachträglich noch Änderungen einfließen zu lassen 
                ohne das dies zwingend erforderlich wäre. 
              Immer häufiger 
                hört man, dass man mit dieser oder jener Software plane. 
                Es erscheint fast so, als ob das Werkzeug entscheidend für 
                das Ergebnis wäre. Sicherlich helfen hochwertige, effektive 
                und geeignete Werkzeuge dem erfahrenen Fachmann. Bei Harry Potter 
                mag der Zauberstab sich seinen Zauberer aussuchen - meist ist 
                es besser, wenn der Fachmann Werkzeuge benutzt die er beherrscht 
                und nicht umgekehrt. Zahlreiche Planungswerkzeuge sind so mächtig, 
                dass nur ein kleiner Teil des Funktionsumfanges benötigt 
                und genutzt wird. Eigentlich ist der Ausdruck Planungswerkzeug 
                falsch. Diese Softwarepakete verwalten eigentlich nur die Planung. 
                Je nach Umfang der Planung ist die damit verbundene Verwaltung 
                mehr oder weniger umfangreich. Wenn ein neues Flugzeug wie der 
                A 380 geplant wird, ist die Verwaltung der Planung sicherlich 
                aufwendiger als bei der Planung eines neuen Brunnens. 
              Da diese Programme 
                auch sehr eindrucksvolle und umfangreiche Grafiken erstellen können, 
                versuchen einige Lieferanten hiermit ihre Kunden zu beeindrucken. 
                 
              Die Bewertung 
                des Lieferanten ist immer Bestandteil der Beurteilung eines Angebotes. 
                Um einen Handwerker zu bewerten macht es sicherlich Sinn, sich 
                das Werkzeug des Handwerkers anzusehen. Wenn jemand das neueste, 
                modernste und teuerste Werkzeug besitzt, bedeutet dies nicht zwingend, 
                dass er auch damit umgehen kann. Wenn jemand jedoch nicht einmal 
                sein einfaches Werkzeug pflegt oder dessen Funktionen beschreiben 
                kann, ist es zumindest fraglich ob er den Anforderungen genügen 
                kann. 
              Bei Vertragsunterzeichnung 
                sind sich Kunde und Lieferant einig. Man möchte Unstimmigkeiten 
                möglichst friedlich lösen. Hilfreich ist es deshalb 
                die Interessen beider Seiten bereits im Vertrag angemessen zu 
                würdigen. Zahlungsziele sollten in der Regel am Abschluss 
                und nicht am Anfang einer Leistung oder eines Leistungsabschnitts 
                stehen, also bei Montageende und nicht bei Beginn der Inbetriebnahme 
                oder bei Inbetriebnahmeende und nicht bei Abnahme. Der Gefahrenübergang 
                inkl. Start der Garantiezeit sollte bei Aufnahme der Produktion 
                und nicht erst zum Zeitpunkt der (mängelfreien) Abnahme definiert 
                werden. Zahlungen sollten in ihrer Höhe etwa dem Leistungsumfang 
                entsprechen bzw. sollten zurückbehaltene Beträge zur 
                ausstehenden Leistung passen.  
              Damit Unstimmigkeiten 
                möglichst schnell gelöst werden, sollte eine Schiedsgutachterklausel 
                oder ein Mediationsverfahren möglichst mit Namensnennung 
                des Schiedsgutachters oder Mediators im Vertrag vereinbart werden. 
              In 
                der Politik mag es hilfreich sein durch Verwirrung die Fehler 
                zu verschleiern, in Produktionsbetrieben führt diese Taktik 
                hingegen kaum zum Erfolg.  
               
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